Der neue Stern ist über 100 Mal weiter entfernt als der zweitweiteste Stern, den wir untersuchen können.
Astronomen haben gerade den fernsten und ältesten Stern gefunden, der je gesehen wurde!
Archäologen sind vor allem dafür bekannt, Dinosaurierknochen auszugraben und in antike Gräber einzudringen. Was haben sie also mit Astronomen gemeinsam? Sowohl Astronomen als auch Archäologen betrachten antike Funde, um die Vergangenheit zu verstehen.
Astronomen müssen nicht tief unter der Erde graben, um in die Vergangenheit zu blicken. Sie können einfach entfernte Objekte im Weltraum betrachten. Denn wenn wir uns Objekte am Nachthimmel anschauen, sehen wir bereits in die Vergangenheit.
Nichts im Universum kann den Raum sofort durchqueren, nicht einmal Licht. Licht von fernen Sternen oder Galaxien kann Milliarden von Jahren benötigen, um zur Erde zu gelangen. Wenn wir sie betrachten, sehen wir also, wie diese Objekte vor Milliarden von Jahren aussahen, als das Licht seine Reise begann.
Der Rekordstern ist mehr als neun Milliarden Lichtjahre entfernt, das heißt, wir sehen ihn so, wie er vor neun Milliarden Jahren war! Damals war das Universum noch sehr jung, nur ein Drittel seines heutigen Alters.
Einzelne Sterne im Universum zu erkennen, ist normalerweise unmöglich, aber durch einen Glücksfall wurde dieser Stern 2000fach verstärkt. Dadurch wurde er für die Teleskope der Astronomen sichtbar.
Gewaltige Objekte können mit ihrer starken Schwerkraft das Licht von dahinter liegenden Sternen ablenken. Wie mit einer Lupe lässt dies den Stern heller erscheinen. Das Licht dieses Sterns wurde durch zwei Objekte verstärkt: einen riesigen Galaxienhaufen und ein mysteriöses Objekt, das etwa dreimal so schwer ist wie die Sonne.
Der neue Stern ist über 100 Mal weiter entfernt als der zweitweiteste Stern, den wir untersuchen können.
Dr. Markus Nielbock / Haus der Astronomie