Vulkane sind hier auf der Erde für ihre heftigen Ausbrüche bekannt. Im Weltraum öffnen sie den Astronomen dagegen ein Fenster in das Innere anderer Himmelskörper!
Jupiters Io
Der Jupitermond Io ist kein einladender Ort für Menschen. Es ist der vulkanisch aktivste Mond in unserem gesamten Sonnensystem! Der Mond ist die Heimat von mehr als 400 Vulkanen, die stinkende Schwefelgase ausspucken. Dadurch erhält Io seine charakteristischen Farben Gelb, Weiß, Orange und Rot, die durch das Gefrieren dieser Gase auf seiner Oberfläche entstehen. Wir studieren Monde wie Io, um besser zu verstehen, wie Monde entstehen und sich entwickeln, insbesondere solche, die sich sehr von unserem eigenen Mond unterscheiden. Es hilft den Astronomen auch bei der Frage, ob es an anderen Orten Leben geben könnte!
Neue Einsichten
Wir können die Atmosphäre des Io nicht atmen, weil sie aus diesen vulkanischen Gasen besteht und weil sie sehr, sehr dünn ist. Jetzt zeigen neue Radiobilder vom Atacama Large Millimeter/Submillimeter Array (ALMA) zum ersten Mal den direkten Einfluss der vulkanischen Aktivität auf die Atmosphäre von Io.
Ein Team von Astronomen benutzte ALMA, um Aufnahmen des Mondes zu machen, während er in den Schatten des Jupiters ein- und austrat (das nennen wir eine "Finsternis").
Während der Finsternis konnten die Astronomen zum ersten Mal deutliche Spuren von zwei speziellen Gasen sehen, die Schwefeldioxid (das für den Menschen giftig ist) und Schwefelmonoxid (das normalerweise nur im Weltraum vorkommt) heißen und aus den Vulkanen aufsteigen.
Dieses neue Bild (siehe oben) zeigt Io im Radiolicht (das für uns unsichtbar ist) und im optischen Licht (das wir mit unseren Augen sehen können). Das Bild zeigt deutlich, wie Schwefeldioxid (in gelb) aus seinen Vulkanen aufsteigen.
Wenn wir die Ios Vulkane untersuchen, erfahren wir nicht nur, was sich unter seiner Oberfläche befindet, sondern auch etwas über seine Atmosphäre. Die Wissenschaftler entdeckten, dass fast die Hälfte der Atmosphäre des Mondes aus Gasen besteht, die aus den Vulkanen aufsteigen.
Bildnachweis: ALMA (ESO/NAOJ/NRAO), I. de Pater et al.; NRAO/AUI NSF, S. Dagnello; NASA/ESA