Eine unglaubliche Aussicht aus nächster Nähe
18. März 2021
Wenn wir die majestätische Spiralgalaxie Messier 106 mit bloßem Auge am Nachthimmel sehen könnten, wäre sie sehr, sehr klein - tatsächlich würde sie kleiner aussehen als ein eine Armlänge entfernt von dir gehaltenes Cent-Stück.
Messier 106, auch bekannt als NGC 4258, befindet sich nirgendwo in unserer galaktischen Nachbarschaft - selbst wenn wir mit Lichtgeschwindigkeit reisen könnten, wäre die Reise dorthin unglaublich lang: Wir würden 20 Millionen Jahre brauchen, um dorthin zu gelangen!
Da unsere Augen allein nicht so weit und so gut sehen können, verwenden Astronomen sehr große und leistungsstarke Teleskope, um in die Weiten des Himmels zu schauen.
Mit dem Nicholas U. Mayall 4-Meter-Teleskop in Arizona (USA) haben Forscher genau das getan – und sie haben das beste Bild aufgenommen, das jemals von Messier 106 gemacht wurde, und es sieht wunderschön aus!
Im Herzen der Galaxie befindet sich ein energiereiches, gas- und staubfressendes supermassives Schwarzes Loch, das rote Gasströme ausspuckt, während es sich mit unglaublicher Geschwindigkeit um sich selbst dreht. Jetzt haben wir einen besseren Blick auf das, was dort passiert. Selbst das Hubble-Weltraumteleskop konnte das Zentrum von Messier 106 nicht so deutlich sehen!
Standard-Kerzen
Die Spiralgalaxie Messier 106 ist deshalb so wichtig, weil sie Cepheiden (veränderliche Sterne) enthält - eines der Objekte, die als "kosmische Abstandsmesser" verwendet werden, um die Größe des Universums zu messen. Astronomen nennen diese Objekte "Standardkerzen", da ihre Leuchtkraft gut bekannt ist.
Die Wissenschaftler vergleichen dann die tatsächliche Helligkeit dieser Standardkerzen mit der Helligkeit, die diese Objekte für uns hier auf der Erde zu haben scheinen. Auf diese Weise können sie messen, wie weit diese Objekte - wie die ganze Galaxie Messier 106 - von uns entfernt sind.
Auf diese Weise stellen die Astronomen ihre Teleskope ein, um bessere Beobachtungen zu machen - genau wie wenn wir zum Augenarzt gehen und feststellen, dass wir unsere Brille wechseln müssen, um besser zu sehen!
Bildnachweis: KPNO/NOIRLab/NSF/AURA. Danksagung: PI: M.T. Patterson (New Mexico State University). Bildbearbeitung: T.A. Rector (University of Alaska Anchorage), M. Zamani & D. de Martin