Ein kosmisches Märchen und eine Entdeckung
28. Juli 2022

Hast du schon einmal von der schönen Geschichte von Tanabata gehört? Sie wird in asiatischen Kulturen wie der japanischen sehr geliebt und gefeiert - und hat viel mit einer neuen Entdeckung zu tun.

Tanabata ist die Geschichte von zwei Liebenden, Orihime und Kengyu, die sich nur am siebten Tag des siebten Monats eines jeden Jahres treffen können. Nach der japanischen Mythologie wird das Paar durch zwei Sterne von entgegengesetzten Seiten unserer Milchstraße dargestellt: Wega (Orihime) und Altair (Kengyu). Wie die Liebenden sind auch die beiden Sterne nur einmal im Jahr zusammen zu sehen - mit anderen Worten, sie haben eine sehr, sehr kurze Begegnung.

Mit Hilfe einiger Big-Data-Tools und des Subaru-Teleskops des National Astronomical Observatory of Japan (NAOJ) war ein Team von Astronomen in der Lage, Phänomene zu erkennen, die sich so schnell verändern wie das Treffen von Orihime und Kengyu. Astronomische Phänomene, die sich so schnell verändern - zum Beispiel innerhalb eines Tages - werden als "Transienten" bezeichnet. Bei der Beobachtung von 20 dieser Phänomene Ende 2020 fiel dem NAOJ-Team eines besonders auf: MUSSES2020J (AT 2020afay), das wie eine Supernova aussah. 

Zunächst sah MUSSES2020J auf den ersten Bildern sehr schwach aus, wurde aber im Laufe der Beobachtungen immer heller - die Astronomen haben es also direkt beim ersten Auftreten gesehen! Das Team bestätigte dann, dass sich MUSSES2020J viel schneller entwickelte und etwa 50 Mal heller war als normale Supernova. Astronomen haben bisher nur eine Handvoll solcher Ereignisse beobachtet, und das berühmteste davon ist AT 2018cow. 

Das Team schlug daraufhin einen neuen Namen für Ereignisse wie MUSSES2020J vor: "Fast Blue Ultraluminous Transients" (FBUT). Diese Ereignisse sind so stark und treten so plötzlich auf, dass Astronomen vermuten, dass Schwarze Löcher oder Neutronensterne beteiligt sein könnten - aber was genau passiert und wie es passiert, ist immer noch ein Rätsel, dem die Astronomen nachgehen.
 

Bild: Künstlerische Darstellung des möglichen Ursprungs des schnellen, hochenergetischen Ereignisses MUSSES2020J. Bildnachweis: Kavli IPMU, Universität von Tokio.

Tolle Fakten

Das "MUSSES" in MUSSES2020J steht für das Projekt MUltiband Subaru Survey for Early-phase Supernovae (MUSSES), das sich auf die Beobachtung von sich schnell entwickelnden Transienten bis zu einem Tag nach deren Auftreten konzentriert.

This Space Scoop is based on a Press Release from NAOJ .
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